Semiotik in Kunst und Architektur | Marissa Lobo | 2009
Ocupação – performativ besetzte Raeume
Die Besetzung des oeffentlichen Raums durch politische performative Akte ermoeglicht ein Nicht-Einverstaendnis, eine Konfrontation, eine Provokation mit dem “offiziell” definierten und limierten Raum - ein Raum, der keinen (Spiel-)Raum erlaubt. Diesen Raum zu erobern, ihn zu veraendern, ihn zu besetzen bedeutet, das Erlaubte und “Normale” zu dekonstruieren und gegen die vorgeschriebenen und unaufhoerlich wiederholten Zeichen der oeffentlichen Ordnung zu rebellieren.
Der Raum, der MigrantInnen (nicht nur) in Oesterreich zugewiesen wird, ist besonders beschraenkt: Exotisierung und Stereotypisierung von MigrantInnen einerseits und die Kategorisierung als Sexarbeiterinnen oder Putzfrauen andererseits sind notorisch. Die vielfaeltigen Versuche von explosiven MigrantInnen, die Grenzen dieses Raums zu sprengen sind „mehrheitlich“ ignoriert.
Die Lehrveranstaltung wird sich auf Strategien der Okkupation und Subversion des oeffentlichen Raums konzentrieren: durch migrantische, feministische oder queere KuenstlerInnen und AktivistInnen, die damit historisch und aktuell gegen Rassismus, Sexismus und die Relikte kolonialer Hegemonie kaempfen.
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Arbeiten:
- Film zur Abgabe des Semester (14,2 Mb)