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konzeptuelle Fotografie | Claudia Hulwa | 2012


MIKROWELTEN

Als ich das erste mal zum Nordwestbahnhofgelände ging sah ich LKW´s, große Lagerhallen, alte Züge, Müll und das wars dann auch. Ich beschäftigte mich mit Spiegelungen in den LKW Fenstern, welche ich ganz interessant fand. Leider waren sie schwer zu fotografieren, da ich klein und die LKW`s groß sind. Ich nahm auch die verschiedenen Farben der Kisten und Container wahr, die herumstanden. Während meiner nächsten Erkundunge des Nordwestbahnhofgeländes geschah es, dass ich plötzlich nicht mehr LKW´s, Gebäude, Hallen und Gegenstände beobachtete sondern ich richtete meinen Blick auf eine einzelne Wand. Diese erschien mir so viel spannender, dass ich die ganze andere Umgebung ausblendete. Ich sah Strukturen, Muster, ja sogar architektonische Räume erstanden in diesem Mikromaßstab. So ging ich die Wand ab und auch die Fenster boten mir erstaunliche Bilder. Verschmutzungen erwiesen sich als wahre Kunstwerke. Zerbrochene Scheiben und Risse in den Wänden bildeten interessante Konstruktionen. Mit meiner Kamera (eine durchschnittliche Digitalkamera, wie sie wohl jeder Tourist besitzt) konnte ich manche Bilder einfangen und so eine neue Welt zeigen. Mein Vorteil war dass die Kamera sehr klein und handlich war und ich aus allen möglichen Positionen fotografieren konnte. Ich habe vielleicht nicht so viel über die Technik von Kameras gelernt, dafür allerdings umso mehr wie entscheidend mein Blick für das Foto sein kann. Ich glaube, dass man auch mit einer nicht so tollen Kamera interessante Bilder schießen kann. Die Lehrveranstaltung hat die Lust am Fotografieren bei mir definitiv entfacht – ich habe davor kaum fotografiert – und ich werde weiterhin die Augen für tolle Motive offen halten.

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