konzeptuelle Fotografie | Viktoria Fuhr | 2012
Standortanalyse:
Der Nordwestbahnhof liegt inmitten eines urbanen Umfeldes. Er ist eingefasst von großen städtischen Zugangsachsen, wie
beispielsweise der Taborstraße oder der Nordwestbahnstraße. Auch Erholungsflächen wie der Augarten oder die Donau tragen zum Wohlbefinden im Stadtraum bei. Der Bezirk an sich ist von städtischen Faktoren geprägt: Verkehr, Verkauf, Wohnbauten, Lärm, Baustellen, bevölkerte Straßen. Das Gelände des Nordwestbahnhofs hingegen grenzt sich von diesen städtischen Funktionen ab.
Es ist eingezäunt oder ummauert von Werbeplakaten, Stein, Hecken oder anderen Bauten. Von außen bekommt der Betrachter nur an einigen Stellen einen Einblick in das Gelände. Es besteht keine Wechselbeziehung zwischen der Stadt und dem Nordwestbahnof. Auch Passanten reagieren nicht auf das Gelände. Durch seine Abschottung vom urbanen Treiben wirkt er mehr wie ein Loch im Stadtraum anstatt sich zu integrieren.Beim Betreten kommt Umbehagen auf. Es scheint fast eine neue Welt zu sein, die hinter diesen Mauern liegt. Industrielles Treiben beherrscht hier die Stimmung. Es steht in Kontrast mit dem urbanen Treiben abseits der Einzäunungen
Die Analyse vor Ort hat ergeben, dass das Gebiet des Nordwestbahnhofes sehr ergiebgie Themen hervorbringt. Mich persönlich beeindruckt der Gegensatz von Urbanität und Industrie. Auf der einen Seite der Grenze ist städtisches Leben und Treiben wahrzunehmen. Auf der anderen Seite wandelt sich die urbane Atmosphäre in industrielles Arbeiten um. Lkw und Frachtfahrzeuge rauschen an einem vorbei, es herrscht ein rauer Ton unter den Menschen und man ist umgeben von alten Lagerhallen und Güterfrachten.
Blickt man von dem Gelände über die Mauern hinaus, dann lassen sich Wohnbauten und städtisches Leben erkennen. Jedoch scheinen diese keinen Zusammenhang zu haben.
Die Fotoarbeit soll diesen Aspekt aufgreifen, analysieren und in einem Bild zusammenfassen. Gegenstand der Begrenzung ist die Mauer, die sich fast durchgängig um das Gebiet des Nordwestbahnhofareals schließt. Die Mauer schlängelt sich zwischen der belebten Stadt auf der einen Seite und dem industriellen Frachtbahnhof hindurch und bildet eine Barriere, die schwer zu überschreiten ist. Auf der einen Seite der Mauer ist das Stadtbild - mit Häusern, Straßen, Grünflächen etc. - und auf der anderen Seite befinden sich LKW, gelagerte Gegenstände, Container etc.
Der LKW-Verkehr prägt das Areal des Güterbahnhofs.
Container werden an großen Kränen beladen und mit dem LKW durch das Land geschickt. Auf dem Gelände sind mannigfache Fahrzeuge vorzufinden -beladen mit den
unterschiedlichsten Gütern und aus mehreren europäischen Ländern-. Das gewohnte Bild sind riesige Fahrzeuge beladen mit ein bis zwei Containern.
Doch was steckt unter diesen rechteckigen Kästen? Wie sind sie befestigt? Wo liegen sie auf? Wie sind sie mit dem Fahrzeug verbunden?
Die Fotoauschnitte sollen einmal einen anderen Blick auf das Fahrzeug des Lastentransports werfen. Oft ist es so, dass der Ausschnitt allein noch gar nichts über die wirkliche Funktion verrät und erst im Kontext des gesamten Bildes der Zusammenhang eindeutig wird.